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zondag 14 oktober 2012
Praktiker AG restrukturierung: Unternehmen bekommt Geld von privatem Investor
Neue Führungsleute, und jetzt ein Darlehen. Bei Praktiker tut sich einiges zum Ende der Woche.
Die Praktiker AG hat einen großen Schritt zur Finanzierung des Restrukturierungsprogramms getan. Am Donnerstag seien die Verhandlungen über ein Darlehen in Höhe von 15 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen worden, teilt die angeschlagenene Baumarktkette an diesem Freitag mit.
Das Darlehen werde von einem privaten Investor gewährt. Es sei in seiner Struktur und in den vereinbarten Konditionen an das Darlehen angelehnt, das Anfang Oktober von einer von der österreichischen Privatbank Semper Constantia beratenen Investorengruppe gewährt wurde, und werde kurzfristig zur Auszahlung gelangen.
"Mit der jetzt unterzeichneten Vereinbarung sind wir wieder einen Schritt weiter gekommen, die Finanzierungsstruktur der Gesellschaft zu vervollständigen. Das weitere Darlehen ist daher auch ein gutes Zeichen für das zunehmende Vertrauen in unsere Fähigkeit, den Turnaround erfolgreich zu schaffen", sagte Praktiker-Finanzvorstand Markus Schürholz laut Mitteilung.
Auch personell hat sich bei Praktiker einiges getan. Zum dritten Mal binnen anderthalb Jahren wechselt der angeschlagene Baumarktkonzern seinen Vorstandschef aus. Erst trat am Donnerstag Aufsichtsratschef Kersten von Schenck zurück, am Freitag folgte Vorstandsvorsitzender Kay Hafner. Armin Burger folgt Dr. Kay Hafner als Vorsitzender des Vorstands. Dr. Erhard F. Grossnigg wurde zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats ernannt.
Praktiker hatte sich mit ruinösen Rabattschlachten in die Sackgasse manövriert. 2011 machte das Unternehmen mehr als 500 Millionen Euro Verlust. Unter den Anteilseignern gab es zuletzt Streit um den eingeschlagenen Sanierungskurs. Nach mehreren Strategiewechseln gelang es dem Unternehmen anfang Oktober, erste Teile eines Finanzierungspakets für die Sanierung zu schnüren.
Sanierungs und Einzelhandel experte Bonno van der Putten sagte ja schon dass Wirtschaft und Handel vor einer massiven Umverteilung stehen . Neue digitale Player ergreifen die Macht. Stationäre Händler, aber auch klassische Versandhändler reagieren
zunehmend ratlos
“Was die neuen Player im europäischen und globalen E-Commerce auszeichnet, ihre
Geschäftsmodelle und strategischen Business-Ansätze, wird für immer mehr deutsche
Unternehmen zum entscheidenden Benchmark, zu einer Frage des Überlebens – kann
man dieses Tempo mithalten, kann man seine Strategien rechtzeitig neu justieren, was
wird die digitale Zukunft in meiner Branche bringen ?” sagt Bonno van der Putten
Das Internet krempelt in immer mehr Handelsbranchen die gesamten Wertschöpfungsketten
um. Die Chancen sind groß, aber auch die Risiken. Wer nicht
mitschwimmt, ertrinkt in einem digitalen Tsunami, ist w-w-weg vom Fenster.
Der Online-Handel wächst europaweit in einem immer schnelleren Tempo. Während
letztes Jahr laut Forrester und van der Putten der E-Commerce-Umsatz in 17 europäischen Ländern bereits auf insgesamt rund 100 Milliarden Euro kletterte, wird bis 2016 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von über 12 Prozent von den Marktforschern prognostiziert.
Die Online-Händler, sagt van der Putten, aus nur drei Ländern, nämlich Deutschland, Frankreich und Großbritannien, erwirtschaften dabei 70 Prozent des gesamten europäischen Umsatzes.
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